Wie ist die Velumount Methode entstanden?

_{von Christian Breitschmid}

Wie viele große Erfindungen, beruht auch die Entdeckung des Velumount auf einer Mischung von persönlicher Betroffenheit, wachem Tüftlergeist und der Gunst der Stunde. Ich war vor fünfzehn Jahren Produzent und Redakteur bei Puls, dem Gesundheitsmagazin von Schweizer Fernsehen. Wir wollten zu Beginn des Jahres 2005 ein Schwerpunktthema zum Problem des Schnarchens und der Schlafapnoe machen. So warf ich mich in die Recherche. Ich war überrascht, wie viele Anti-Schnarchmittel es auf dem freien Markt zu finden gibt. Noch erstaunter war ich darüber, wie viele Menschen auf mehr als fragwürdige Heilsversprechen hereinfallen und dabei jede Menge Geld verlieren. Im Archiv des Schweizer Fernsehens fand ich eine frühere Pulssendung, bei der es um die Operation des Gaumensegels und des Halszäpfchens ging. In dieser Sendung trat ein sympathischer Berner auf, der seine Operation filmen ließ, um über den Erfolg oder Misserfolg des Eingriffs berichten zu können. Dieser Mann war Arthur «Türu» Wyss. Da die Operation sein Schnarchen und seine Schlafapnoen nicht beheben konnte, begann Türu, selber zu experimentieren.
 

Der gelernte Techniker fand schnell heraus, dass er sein flatterndes Gaumensegel und den Verschluss der Atemwege nur mechanisch in den Griff kriegen konnte. So entwickelte er ein ebenso einfaches wie funktionales Hilfsmittel, bestehend aus einem feinen Chirurgiedraht, umhüllt von antiallergenem Kunststoff, das durch sanfte Spannung das Gaumensegel unterstützt und am Flattern hindert. Ich wollte diesen Mann unbedingt in meiner Sendung haben. Also lud ich ihn ein, seinen «Velum-Traktor» gegen andere Anti-Schnarch-Gadgets im Schlaflabor zu testen. Der Erfolg seiner Methode ist in der Puls-Sendung vom 24. Januar 2005 unter dem Titel «Volkssport Schnarchen» hör- und sehbar.

Was nach dieser Sendung geschah, hätte wohl niemand der Beteiligten erwartet: Beim Schweizer Fernsehen und bei Türu Wyss liefen die Drähte heiß. Aus der ganzen Schweiz meldeten sich Schnarcher und Schlafapnoiker, die unbedingt so eine Anti-Schnarchspange haben wollten. Über Nacht war aus dem bescheidenen Tüftler aus Bern ein schweizweit bekannter Erfinder geworden. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, begannen Türu Wyss und seine Frau, Monika Müller, Workshops anzubieten. Dafür taufte Türu seinen Velum-Traktor auf den heute eingetragenen Namen Velumount.

Auch über diese Workshops berichtete ich in Puls. In der Sendung vom 13. Juni 2005 zeigte ich, wie schnarchgeplagte Menschen von Türu in den Umgang mit der simplen Anti-Schnarchspange eingewiesen wurden. Bei diesem Dreh wurde mir einmal mehr klar, dass hier etwas Großartiges geschah. Dieser feine Mensch mit seinem großen Herzen und dem wachen Geist hatte nicht nur eine wunderbare Erfindung gemacht, er hatte auch die Gabe, Menschen wie Menschen und nicht wie Patienten oder gar Nummern zu behandeln. Dieser direkte und unverkrampfte Draht zu den Menschen ist es auch, der Türu Wyss zu einem glaubwürdigen und gewinnenden Gesprächspartner macht.

Mittlerweile sind es ein paar Tausend Menschen weltweit, die dank Velumount schnarchfrei und sogar ohne Atemaussetzer schlafen dürfen. Einer davon bin ich selbst. Vor wenigen Jahren fing es an. Zuerst waren es einzelne Bemerkungen meiner Frau: «Du, heute Nacht hast du aber ganz schön gesägt…» Dann kam es immer häufiger vor, dass sie mich nachts wachrüttelte wegen meiner Schnarcherei. Schließlich wurde mir klar, dass da nur einer helfen konnte: Türu Wyss. So kamen wir wieder zusammen. Diesmal nicht mehr als Journalist und Interviewpartner, sondern als Klient und Anti-Schnarchexperte. Aus dem Berichterstatter wurde ein Betroffener und dank Türus Hilfe auch ganz schnell ein Entschnarchter. Heute kann ich aus eigener Erfahrung voller Überzeugung den Einsatz von Velumount empfehlen.

Dass die Lungenliga und viele Fachärzte, die an der Vermietung von teuren CPAP-Geräten verdienen keine Freude haben am Erfolg von Velumount, das ist nachvollziehbar. Scheinheilig wird es aber, wenn eben solche Fachleute wissenschaftliche Studien fordern, diese dann aber nicht unterstützen, respektive deren Veröffentlichung verhindern. Da lobe ich mir meine ehemaligen Kollegen vom Fernsehen, die etwa im Kassensturz (SF, 4.4.2006) oder bei Reporter («Der Entschnarcher», SF, 15.6.2011) ganz klar aufzeigen, dass sich eine gute Idee durchsetzt, auch gegen den Widerstand von Neidern. Der «Entschnarcher» tüftelt weiter. Türu Wyss und sein Velumount überzeugen durch ihren Draht zu den Menschen.